Kontaktlose Best Practice Projekte

Aufgrund der Corona-Krise gelten noch immer teils umfassende Kontaktbeschränkungen, Kultur- und Bildungseinrichtungen sind vorübergehend geschlossen oder öffnen erst langsam wieder und vielerorts bestehen längerfristig Verbote für Präzensveranstaltungen mit größeren Gruppen. Es ist dadurch schwerer, Projekte der kulturellen Bildung durchzuführen.

Hier finden Sie Best Practice Beispiele aus unserer Förderung, die von Präsenzveranstaltungen auf kontaktlose (Online-Projekte) oder kontaktarme (Präsenz, aber unter Einhaltung der Hygienevorschriften) Projekte der digitalen Leseförderung umgestellt wurden. "Total Digital!" jetzt total digital!

Diese Liste wird laufend ergänzt. 

Alle Best Practice Beispiele dürfen nachgenutzt werden. Wenn Sie einen Antrag auf Förderung Ihres digitalen, kontaktlosen oder kontaktarmen Projektes stellen wollen, nehmen Sie Kontakt mit uns auf.

 

Digitales Instagram-Projekt in Rostock

Bündnis: medienpädagogischer Verein, Lokalradio, Bibliothek

Förderung: ca. 2.500 € / Teilprojekt

Technische Voraussetzung: Smartphones (bei den Teilnehmenden vorhanden), Videokonferenz-Technik für die Betreuenden (Tablet, Mikrofon, Licht), Instagram-Account im Bündnis, App „Houseparty“ (ähnlich Skype / FaceTime; kostenfrei)

Was wurde gefördert: Honorar Medienpädagogin, Vergütung für Autorenlesung, Bücher für die Teilnehmenden (bestellen selbst im lokalen Buchhandel, Buchhandlung schickt Sammelrechnung an die Projektleitung), Technik zur Ausleihe an die Betreuenden, KSK-Anteil, Werbung

Über einen Monat treffen sich zehn Teilnehmende (13 – 16 Jahre) für zwei Stunden pro Wochentag virtuell mit der Medienpädagogin, um gemeinsam ein Buch zu besprechen. Die Charaktere werden diskutiert und für sie werden fiktive Instagram-Profile anlegt. Fotos mit Bildunterschriften und Kommentaren entstehen, um die Handlung des gelesenen Buches nachzustellen. Die Autorin des Buches wird für eine Sitzung zu einer Online-Lesung eingeladen.

Gewinnung der Teilnehmenden: über Multiplikatoren (Bündnispartner, Schulen, auf Facebook), besonders aber direkte Ansprache / Werbung in Social Media (Twitter, Instagram, TikTok, YouTube) „in der Sprache“ der Teilnehmenden

Online-Rap / Songwriting in Karlsruhe

Bündnis: Fördergemeinschaft der Schule, Schule, Kinder- und Jugendbibliothek

Förderung: ca. 1.400 €

Technische Voraussetzung: Chat-Plattform „Discord“ (Einrichten von geschlossenen Gruppen möglich, kostenfrei; ohne Bild und Ton – geringere Technik-Anforderungen für die Teilnahme!), Video-Stream-Plattform „Twitch“ (kostenfrei)

Was wurde gefördert: Honorare, KSK-Anteil, Miete Tonstudio

Eine Gruppe von 18 Jugendlichen zwischen 10 und 14 Jahren schrieben gemeinsam unter Anleitung eines professionellen Songwriters und Rappers Songtexte zum Thema Gerechtigkeit. Einige Tage vor dem Workshop meldeten sich alle auf „Discord“ an, damit eine geschlossene Gruppe erstellt werden konnte. Am Tag des Workshops selbst chatteten die Teilnehmer für 2:45 Stunden in diesem Privatchat und besprachen Textentwürfe und Ideen mit dem Experten, der parallel im Video-Stream über Twitch zu sehen war.

Gewinnung der Teilnehmenden: Teilnehmende aus einem geplanten analogen Projekt, das zwischen Anmeldung und erstem Treffen in den digitalen Raum verschoben wurde.

Kontaktlose Trickfilme in Berlin

Bündnis: Stiftung, Museum, kultureller Verein; durchgeführt von Kreativ-Verein

Förderung: ca. 9.000 €, wiederholte Durchführung günstiger

Technische Voraussetzung: Smartphones (bei den Teilnehmenden vorhanden) oder Tablet mit Kamera, Internetzugang über einen aktuellen Browser, Webseite / Tool https://trixmix.tv (kostenfrei), Videokonferenz-Software „jit.si“ (kostenfrei)

Was wurde gefördert: Honorar medienpädagogische Fachkräfte, Programmierer und Designer zur Umgestaltung des Trickfilmtools auf mobile Benutzung, Software, KSK-Anteil

In einem zweiwöchigen Projekt erstellen 15 Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 14 Jahren gemeinsam digital Trickfilme. In Videokonferenzen tauschten sie sich mit den Pädagogen und untereinander aus, erarbeiteten Geschichten und Skripte / Storyboards und setzten ihre Ideen mit dem Trixmix-Tool um. Eigene Zeichnungen, Hintergründe, Animationen und Geräusche ergeben einen Trickfilm. Beim Einsprechen der Stimmen für die Figuren sprangen teilweise auch Familienmitglieder ein. Das kollaborative Arbeiten in der Videokonferenz bzw. der gegenseitige Austausch von Zwischenergebnissen motivieren sehr, sodass die Teilnehmenden außerhalb der Treffen selbstständig weiterarbeiteten. Die Ergebnisse sind hier zu sehen: Teil 1 und Teil 2

Gewinnung der Teilnehmenden: Werbung und Anmeldung über das Bündnis und dessen Kontakte (Nachbarschaftszentren, Ganztagsbetreuung)

Online Programmieren in Berlin

Bündnis: AWO-Kreisverband, kreativer Verein, kultureller Verein, Nachbarschaftszentrum, Bibliothek

Förderung: ca. 4.000 € / Teilprojekt

Technische Voraussetzung: Laptops für die Teilnehmenden (zum Teil vorhanden), Zubehör (Maus und Tastatur (zum Großteil vorhanden), Videokonferenz-Software „Intermedia AnyMeetingPro“ (bis Ende 2020 kostenfrei), dazu Internetzugang mit aktuellem Browser, Programmiertool „Scratch“ (kostenfrei), Server / Cloud zum Teilen der Aufgaben-/Erklärvideos und Ergebnisse (von der Projektleitung aufgesetzt, nicht-öffentlich, eine Adresse pro Kurs)

Was wurde gefördert: Technik (gebrauchte Laptops, vereinzelte Computer-Mäuse) zur Ausleihe an einen Teil der Teilnehmenden, Honorare, KSK-Anteil

Zehn Jugendliche zwischen 10 und 16 Jahren lesen zunächst gemeinsam (Lieblings-)Geschichten und -bücher und diskutieren Elemente der Struktur (Handlungsaufbau, Konflikt, Charaktere, Motive). Mit dem Programmiertool „Scratch“ lernen die Teilnehmenden, lineare Animationen oder ganze interaktive Spiele mit den gelesenen oder eigenen Geschichten als Handlung zu programmieren. Dazu treffen sie sich mit den Honorarkräften einmal wöchentlich für circa zwei Stunden online (insgesamt circa zwölfmal). Unterstützend dazu werden vom Bündnis Videos mit Erklärungen und Aufgaben vorproduziert. 

Gewinnung der Teilnehmenden: Teilnehmer aus einem geplanten analogen Projekt, das nach einigen analogen Terminen unterbrochen und digital fortgesetzt wurde

Digitale Buchtrailer in Obertraubling (Bayern)

Bündnis: Gemeinde- und Pfarrbücherei, Grundschule, Jugendtreff

Förderung: ca. 1.300 €

Technische Voraussetzung: Videokonferenz-Software „go to meeting“, Computer oder Smartphones mit Kamera für alle Beteiligten, Internetzugang, Videoschnittprogramm „iMovie“

was wurde gefördert: Honorare, ehrenamtliche Unterstützung, KSK-Anteil, Lizenz für Videokonferenz-Software, Medien und Verbrauchsmaterial

15 Kinder und Jugendliche im Alter von 8 bis 18 Jahren treffen sich zu einem Online-Workshop, um gemeinsam Buchtrailer zu erstellen. Nach Anmeldung wurde jeder Teilnehmende einzeln nach den technischen Voraussetzungen gefragt und per Telefon oder Video-Anruf wurde die nötige Software erklärt. Nach einer Einführung in die Thematik Trailer wählen die Teilnehmenden die Bücher, die sie bearbeiten wollten, von zuhause aus. An den folgenden Tagen wurde ein Storyboard entwickelt, Fotos gemacht, Musik ausgewählt, Texte geschrieben und alles zusammengefügt. Das Thema Urheberrecht kam ebenfalls zur Sprache. Das Projekt findet als Videokonferenz in fünf Teilen innerhalb einer Woche statt und wird von einer Honorarkraft begleitet. Nach Wiedereröffnung der Bücherei ist eine große gemeinsame Trailer-Premiere mit den Teilnehmenden und deren Familien geplant.

Gewinnung der Teilnehmenden: Teilnehmerakquise zunächst per E-Mail, zur Mobilisierung half ein fertiger Buchtrailer als Anregung und Beispiel; die Ansprache musste auch die Eltern einbeziehen (z.B. Erklärung der technischen Voraussetzungen), das klappte besser im persönlichen Gespräch

Kontaktarme Stadtteilerkundung in Hannover

Bündnis: Stadtbibliothek, Landesmedienanstalt, Stadtteilzentrum

Förderung: ca. 1.500 €

Technische Voraussetzung: PC mit Internetanschluss für alle Teilnehmenden und des Team (für die Teilnehmenden gab es bei Bedarf Ausleihgeräte aus dem Bündnis), mobile Geräte für die Absolvierung der Stadtrallye, Videokonferenz-Software „jit.si“ (kostenfrei), Spiel „Minetest“ (kostenfreie Alternative zu „Minecraft“) mit eigenem Server, Internetseite im Bündnis (um die Anleitung hochzuladen)

was wurde gefördert: Honorar medienpädagogische Fachkraft, Verbrauchsmaterial, Bücher

Vor Projektbeginn bekommen die Teilnehmenden eine ausführliche Anleitung (Elternarbeit, technische Erklärung) per E-Mail und online. Außerdem holen sie sich einzeln jeweils eine Kiste mit Büchern im Stadtteilzentrum ab. Den eigentlichen Auftakt machte eine Stadtrallye durch den Stadtteil, welche die zehn Teilnehmenden (9 - 13 Jahre) mit ihren Familien, aber getrennt voneinander, absolvieren. Verschiedene Rätsel ergeben ein Lösungswort, durch das der Eintritt auf den Spiele-Server möglich wird. An zwei Workshoptagen treffen sich dort alle in einem geschlossenen virtuellen Raum. Dann bauen die Kinder in „Minetest“ eigene Gebäude – die Bauvorhaben sollen ein Element aus dem Stadtspaziergang mit einer Szene oder einem Gegenstand aus einem der gelesenen Bücher verbinden. Die Baugrundstücke stehen in Beziehung zueinander und erzeugen den Austausch und projektorientierte Kommunikation unter den Teilnehmenden automatisch. Die Absprachen werden zusätzlich durch pädagogische fachkräfte und ehrenamtliche Medienmentor*innen gefördert. Diverse Aufgaben locken regelmäßig weg vom Bildschirm, z.B. wenn eine Fachkraft darum bittet, vor der eigenen Haustür ein bestimmtes Motiv zu fotografieren. Bei einer abschließenden Präsentation per Videokonferenz werden alle Bauwerke vorgestellt.

Gewinnung der Teilnehmenden: Werbung im Stadtteil durch die Bündnispartner

Kontaktarme Buchtrailer in Berlin (Inklusionsprojekt)

Bündnis: GbR (Filmproduktion), sonderpädagogische Schule, Bibliothek

Förderung: ca. 6.000 €

Technische Voraussetzung: PC und Smartphone mit Internetanschluss zur Kommunikation, Videokonferenz-Tool „FaceTime“ / „Skype“ (kostenfrei), USB-Stick als analoger Back-up des Materials

was wurde gefördert: Honorare, Verbrauchsmaterial, Bücher, Druckkosten Ergebnis, Werbung, Porto und Fahrtkosten für die Verteilung des Materials

Der fünftägige, kontaktarme Ferien-Workshop ist die Weiterentwicklung eines Präsenzprojektes. 15 Teilnehmende zwischen 13 und 18 Jahren mit sonderpädagogischem Förderbedarf erarbeiten inspiriert von einem gelesenen Buch ein Flipbook und einen Buchtrailer. Bei dieser Zielgruppe wäre die Einhaltung körperlicher Distanz schwierig, deswegen führten die vertrauten Lehr- und Erziehungskräfte vor Ort das vorbereite Projekt durch, während die externen Honorarkräfte per Video zugeschaltet waren. Vorab wurden der Schule dafür Material zur Verfügung gestellt: ein Wochenplan, separate Pakete für jeden Tag und genaue Anleitungen erleichterten die Umsetzung. So wurde das Buch (vor)gelesen, über Bibliotheken (Welche Medien und Veranstaltungen gibt es dort? Wie leihe ich online ein Buch aus? Wie ist der Weg zur nächsten Bibliothek?), Sicherheit im Internet und Fake-News sowie Corona (Video „Deswegen bleiben wir Zuhause“) gesprochen und gemeinsam die Abschlussveranstaltung geplant und vorbereitet (Design der Einladungsposter). Die Gestaltung des Flipbooks und eines Buchtrailers standen im Mittelpunkt: Bilder wurden gemalt, das Cover kooperativ gestaltet und alles extern von den Honorarkräften zusammengeführt. Zur Abschlusspräsentation waren die Eltern in die Schule eingeladen, die Bündnispartner und Honorarkräfte wieder per Video zugeschaltet.

Gewinnung der Teilnehmenden:
über den Kooperationspartner Schule

 

 

+++ Andere digitale Projektkonzepte der Leseförderung

Ein früher vom dbv im Rahmen von „Kultur macht stark“ gefördertes Projekt aus Potsdam wurde von der Stadtbibliothek in eine kurze Anleitung umgewandelt – gedacht war das als Anregung für Eltern zur Betreuung ihrer Kinder zuhause, aber daraus kann durchaus auch ein Projektantrag entstehen.

Der Verein app2music e.V. (auch Programmpartner bei "Kultur macht stark") hat sechs digitale Konzepte (nicht nur für Musikprojekte!) zur Nachnutzung erarbeitet. Diese sind auf die Förderung bei "Kultur macht stark" angepasst.

Die Stiftung Lesen (auch Programmpartner bei "Kultur macht stark") hat Vorschläge für digitale Jugendprojekte zum Thema Geschichten, Audio, Bild und Film, Games - neben der Projektbeschreibung werden passende Apps vorgeschlagen.

+++ Ideen unserer Projektleiter zum Thema Mobilisierung

Bitte bedenken Sie, dass Sie nicht die Teilnehmenden zu sich in die Einrichtung einladen, sondern sich selbst mit dem Projekt zu den Teilnehmenden nach Hause. Das ist eine neue Ausgangssituation bei Online-Projekten. Hier konkurriert Ihr Projekt mit allen anderen Freizeitbeschäftigungen (und den schulischen Aufgaben!), die auch auf dem mobilen Endgerät stattfinden.

- Schaffen Sie starke Anreize: warum sollte der/die potentielle Teilnehmende Zeit für das Projekt aufbringen? 
- Fokussieren Sie die Mobilisierung auf Social Media - und zwar die Kanäle, welche die Altersgruppe wirklich interessieren.
- Werbung muss in ihrer Tonalität zu der entsprechenden Plattform passen, und nicht z.B. wie eine Pressemitteilung klingen. Suchen Sie sich dafür ggf. Hilfe von jemanden, der Erfahrung damit hat.

In der kontaktlosen und unpersönlichen Mobilisierung (z.B. nur über E-Mail-Verteiler) ist es schwer, eine Beziehung aufzubauen, die z.B. eine verlässliche Teilnahme garantiert. Mobilisierung über Ansprechpartner wie Lehrer*innen oder Sozialarbeiter*innen schafft Abhilfe. 

+++ Tipps unserer Projektleiter zur Konzeption eines Online-Projektes

Planen Sie die Gruppengröße (zunächst) eher klein. Es braucht eine Zeit der Gewöhnung an das virtuelle Moderieren und die Onlinepädagogik. Die Beantwortung von Fragen, das Vorführen mit einer Bildschirmübertragung, etc. dauert länger als gewöhnlich - die intensive Betreuung ist somit nur für weniger Teilnehmende möglich. Bedenken Sie auch (siehe oben), dass Sie bei unpersönlicher Mobilisierung die ggf. sehr heterogene Gruppe erst kennenlernen, alle sich aneinander gewöhnen müssen. 

Pädagogik aus der Ferne muss gut vorbereitet werden - sind Honorarkräfte / Projektleitung auf der einen Seite von Eltern / Lehrkräften auf der anderen Seite getrennt, bedarf es intensiver Absprachen zum Ablauf und der Durchführung des Projektes. Eine möglichst eindeutige, kleinschrittige und rechtzeitige Anleitung und offene Kommunikation hilft dabei.

Das hat auch Vorteile: so können in der Projektkonzeption Themen bewusst herbeiführen und einplanen, die sich sonst nur ggf. spontan während der Durchführung ergeben würden. Durch die nötige intensive Einbeziehung der Eltern wirkt das Projekt außerdem oft wie von selbst medienpädagogisch für die ganze Familie, nicht nur die angemeldeten Teilnehmenden.

Allerdings sollte bedacht werden, dass ohne den persönlichen Kontakt nur schwer spontan und individuell z.B. auf Fragen, Probleme, zwischenmenschliche Konflikte und Frustration reagiert werden kann. Dafür ist direkter Kontakt zu den Familien / Teilnehmenden außerhalb des virtuellen Projektraums hilfreich, damit in einem privaten Gespräch reagiert werden kann und nicht die ganze Gruppe einbezogen werden muss. Telefonischer Kontakt oder auch getrennte Chat-Räume bzw. Videokonferenz-Räume schaffen hier einen Rückzugsort für Erklärungen oder zum Abreagieren.

Dieser Kontakt zu den Eltern hilft auch, wenn ein angemeldetes Kind zwar online ist, aber nicht mitarbeitet, oder gar nicht online kommt. Dann können die Eltern vor Ort überprüfen, ob es ggf. andere Dinge auf dem Smartphone / PC macht, zum Beispiel spielen.

Für technische Probleme oder zum Ausgleich unterschiedlicher Anforderungsniveaus bietet es sich an, zu Beginn und Ende des Termines flexibel zur Verfügung zu stehen. Zum Beispiel: alle arbeiten zusammen für eine Stunde, davor und danach ist das Team aber jeweils 15 Minuten zusätzlich online, um Fragen zu beantworten und auszuhelfen bzw. bei Unterforderung zusätzliche Aufgaben zu geben. Ggf. bietet sich ein separater Termin an, damit inhaltliche oder technisch-methodische Lücken gezielt mit den entsprechenden Teilnehmenden geschlossen werden können.

Alternativ kann es eine gute Idee sein, das Team zu vergrößern, Ansprechpartner für unterschiedliche Themen festzulegen und auch klar an die Teilnehmenden zu kommunizieren: jede*e Expert*in kann dann getrennt Hilfestellung geben, darunter z.B. immer eine*r dezidiert für technische Fragen.

Viele Eltern brauchen gerade am Anfang intensive Betreuung, um zu verstehen, wie die Technik funktioniert, was ihr Kind im Projekt machen soll und dass die Honorarkräfte, nicht sie selbst, bei technischen Problemen ansprechbar sind. Eltern erreicht man am besten klassisch per Telefon oder E-Mail.

+++ Hinweise zum Thema Videokonferenzen & Datenschutz

Finden Sie passende Tools für Videokonferenzen: das geschäftliche Leben der Erwachsenen spielt sich auf "Zoom" ab, aber das ist nicht die passende Plattform für Jugendliche. Die nutzen lieber z.B. "FaceTime" oder "Discord". Generell gilt: Apps sind beliebter als klassische Web-basierte Lösungen.

Kriterien für die Wahl der richtigen Konferenzplattform:
- Datenschutz (DSGVO-Konformität)
- leichte (intuitive) Bedienung (auch für die Eltern)
- Kosten (sind über "Total Digital!" förderfähig, aber natürlich gilt der Grundsatz der Sparsamkeit)
- Hardware-Anforderungen (gerade Kinder der "Kultur macht stark" Zielgruppe haben nicht immer Zugang zu den neusten Geräten)

Uns erreichen viele Anfragen zum Thema Datenschutz / Jugendmedienschutz und der Geeignetheit oder Nicht-Geeignetheit von diversen Plattformen und Apps.
Hierfür gilt: die Förderer bei "Kultur macht stark" übernehmen prinzipiell keinerlei rechtliche Verantwortung. Diese Verpflichtung liegt allein bei den antragstellenden Einrichtungen bzw. deren Trägern und deren Kommunikation mit den Eltern bzw. den älteren Teilnehmenden.

Hier sind einige Hinweise der Stiftung Digitale Spielekultur zu diesem Thema (ganz unten, "Wichtige Hinweise zum Umgang mit Online-Kommunikationsdiensten") sowie ein Leitfaden von "kulturBdigital". Diese Dokumente stellen keine Rechtsberatung dar.